Ein Gebäude, das verbindet – Wie Innenarchitektur unser neues Arbeiten prägt

Ein Ort für Begegnung, Inspiration und Wohlbefinden – das war unser Ziel beim Neubau unseres Firmengebäudes.

Gemeinsam mit Innenarchitektin Heike Speidel haben wir Räume geschaffen, die nicht nur funktional, sondern auch identitätsstiftend sind. Im Gespräch verrät sie, wie Architektur die Zusammenarbeit fördert, warum Farben und Materialien mehr als nur Dekoration sind – und was dieses Projekt für sie persönlich bedeutet hat.

Offene Gestaltung, Begegnungszonen und modulare Raumkonzepte – das sind zentrale Elemente des Innenraumkonzepts dieses Gebäudes. Wie fördern die neuen Räume die Zusammenarbeit und den Austausch im Team?

Die Entscheidung des Bauherrn für offene Teambüros bildet die erste entscheidende Grundlage für den gelingenden Austausch untereinander. Seine Grundhaltung zu einem Miteinander auf Augenhöhe prägte meine Ideen zur Raumgestaltung.

Die Teams arbeiten in Gruppen von 4 Arbeitsplätzen zusammen, so dass direkt
am Arbeitsplatz die Kommunikation untereinander stattfinden kann.
Die Gruppenarbeitsplätze werden ergänzt durch ein Angebot an unterschiedlichen Begegnungsorten wie Meetingtischen, einer langen Sitzbank, Loungebereichen und ungestörten Besprechungs‐ und Telefonplätzen. So gibt es in jedem Moment den passenden Ort für unterschiedliche Funktionen und Bedürfnisse. Zusätzlich haben die Mitarbeiter/innen durch den Wechsel der Orte immer wieder körperliche Bewegung, was physiologisch wertvoll ist und sich somit positiv auf das Wohlbefinden und auf die Leistungsfähigkeit auswirkt.

Des Weiteren trägt die Offenheit der Räume zur Offenheit im menschlichen Bereich bei und stärkt letztlich das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Identifikation mit der Unternehmen, weil man dieses als Ganzes wahrnimmt.

Ein weiterer Vorteil der offenen Raumlösung liegt natürlich auch in der Möglichkeit, später einfach auf notwendige Änderungen, neue Funktionen oder andere Teamgruppierungen etc. reagieren zu können.

Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Holzbau. Das Gebäude ist von A bis Z nachhaltig zertifiziert und der technische Ausbau sorgt für gute Luftqualität und modernste Elektrotechnik mit allen Möglichkeiten digitaler Steuerung. Wie wurde das Hochbaukonzept im Inneren fortgeführt?

Naturnähe

Der Holzbau, für den sich der Bauherr entschieden hatte, prägt natürlich auch die Innenarchitektur ganz entscheidend. Diese Philosophie der Naturnähe, die ja schon durch die Produkte des Unternehmens bestimmt ist, war logischerweise maßgebend für meine Planung.


Farben


So wurden selbstverständlich die Farben der Einrichtung an diese natürliche Stummung angepasst.
Als Kontrast zum Holz sind die Funktionsbereiche in weiß gewählt, und wiederum als Kontrast die Meeting‐ und Loungebereiche mit untereinander harmonischen Farben aufgelockert. Hier kam das hellgrün aus der Corporate Identity des Unternehmens zum Einsatz, kombiniert mit einem zurückhaltenden Wasserblau und einem hellen gedeckten Gelb.
Diese Farben vermitteln Fröhlichkeit ohne aufdringlich zu sein. Möbel und Accessoires sollen sich nicht optisch aufdrängen, sondern Funktion unterstützen und eine harmonische Arbeitsatmosphäre schaffen.
Die großen Fenster rundum bringen Natur in den Raum, die hohen Bäume der angrenzenden Umgebung sind überall sichtbar. Diesen Naturcharakter haben wir in den Loungebereichen nochmals mit einer Moostapete in sanftem Grün verstärkt.


Material + Akustik


Die offene Raumgestaltung sowie große Fensterflächen, Glaswände und offen geführte Installationen bringen immer ein Problem der Geräuschbelästigung mit sich. Dieser zu begegnen hatte höchste Priorität.
Bei offenen Teambüros ist es entscheidend, dass der Geräuschpegel reduziert wird, um ein angenehmes und ungestörtes Arbeiten für die Mitarbeiter/innen zu ermöglichen.
Zunächst war deswegen die Wahl des Bodenbelags wichtig, die Wahl fiel auf einen Teppichboden, der als schallschluckendes Element unverzichtbar war. Der Boden mit seiner großen Fläche bietet die beste Möglichkeit auf den Schall und die vielen harten Flächen im Raum zu reagieren.
Die Farben des Teppichbodens vereinen den Holzton und das in den Fensterelementen verwendete anthrazitgrau und gibt den Wänden, also den stehenden Flächen, damit eine verbindende horizontale Basis und optischen Halt. Durch sein Spiel von hell‐dunkel Tönen und die hoch‐tief‐Struktur stellt trotz seiner lebendigen Natürlichkeit aufgrund der großen Fläche ein ruhendes Fundament für die Möblierung dar.


Beleuchtung + Akustik


Wichtig für die Einrichtung ist auch das Beleuchtungssystem: über den Arbeitsbereichen wurde ein filigranes Profilsystem gewählt, das unauffällige aber modernste LED‐Technik mit akustisch wirksamen runden Schirmen kombiniert ‐ ohne die weite Sicht durch den nicht nur offenen, sondern auch hohen Raum zu behindern.


Pflanzen – Raumklima + Akustik + Atmosphäre


Weitere Maßnahmen für eine gelungene Raumgestaltung sind die Pflanzen zwischen den Arbeitsplätzen. Sie haben ebenfalls akustische Funktion, sorgen aber auch für eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Und natürlich wurden auch bei allen Innenausbaumaterialien die hohen Anforderungen an ökologische und nachhaltige Kriterien beachtet.

Dieses Gebäude wurde 2006 durch ein Feuer schwer beschädigt und stand viele Jahre leer. Welche Verantwortung sehen Sie für Unternehmen, wenn es darum geht, solche Orte in der Stadt wieder zum Leben zu erwecken?

Ich sehe hier ein großes Potential, nachhaltig mit gebrauchter Architektur umzugehen und nicht unnötig weitere Flächen zu versigeln. Hier bieten sich ja auch städtebaulich interessante Möglichkeiten.
Allerdings liegt die Verantwortung nicht nur bei Unternehmen, es sollte in allen Bereichen zur Normalität werden und die Behörden sollten den Weg für solche Vorhaben auf schnelle und unkomplizierte Art ebnen.
Ich freue mich sehr, dass DVS diesen Weg gegangen ist.

Mit diesem Projekt schließen Sie ein bedeutendes Kapitel Ihrer beruflichen Laufbahn ab. Was war Ihre Philosophie?

Meine Philosophie war immer, für meine Kunden und deren Bedürfnisse zu planen und nicht einen Einheitsstil zu entwickeln und diesen allen Kunden überzustülpen. Mir war es wichtig, dafür zu sorgen, dass notwendige Funktionen in den Räumen reibungslos erfüllt werden können, dass die Menschen, die dort leben oder arbeiten sich mit den Räumen identifizieren können und sich rundum wohl fühlen. So gibt es keine Einrichtung zweimal, denn alles ist individuell entworfen. Ich habe auch nicht nach Moden geschaut, sondern nach dem neuesten Stand der Technik, nach zeitgemäßen Materialien und nach Langlebigkeit.
Ich hoffe, dass mir dies auch hier gelungen ist und Andreas Maurer und sein Team sich hier immer wohlfühlen.

Unser besonderer Dank gilt Heike Speidel für ihre inspirierende Arbeit, ihre klare Vision und ihr feines Gespür für Menschen und Räume. Die Zusammenarbeit mit ihr hat nicht nur unser Gebäude geprägt, sondern auch unseren Blick auf modernes Arbeiten. Für ihren neuen Lebensabschnitt wünschen wir ihr von Herzen alles Gute, viel Freude und Gesundheit – und sagen: Danke für alles!

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